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Description

Margareta Staub Gierow

Der Garten wird an der W-Seite von einer Halbsäule (Nr.1) und vier freistehenden Säulen (Nr.2-5) begrenzt, von denen die vierte (Nr.5) als Ecksäule gleichzeitig die erste der fünf Säulen (Nr.5-9) der N-Seite ist. Hier bildet die fünfte Säule (Nr.9) die Ecke der O-Portikus, welche ursprünglich weitere vier Säulen hatte (Nr.9-12). Die letzten beiden gegen S (Nr.11 und 12) wurden bei der Vermauerung der Interkolumnien zu Halbsäulen. Eine ursprüngliche Halbsäule, die mit derjenigen (Nr.1) der W-Seite korrespondiert hätte, scheint es nicht gegeben zu haben.
Wie oben gesagt, haben sämtliche Säulen, ausser Nr.7 (N-Seite), die aus einem gemischten opus incertum besteht, einen Kern aus Ziegel. Die darauf erhaltenen Putze zeigen, dass sie glatt, also weder kannelliert noch facettiert waren. Am unteren Teil der Säulenschäfte weisen sie alle eine rote Ummantelung auf, oben waren sie weiss. Die rote Ummantelung ist überall feststellbar, während der Stuckbelag im oberen Bereich an mehreren Stellen nur bruchstückhaft erhalten ist. Noch weniger Reste gibt es heute von der wohl ursprünglich an allen Säulen vorhandenen weissen Farbe, die sicher zur ursprünglichen Gestaltung gehörte. Es scheint sich, um genau zu sein, nicht um eine aufgelegte Farbschicht zu handeln, sondern um eine Schicht, die aus einem überwiegend aus Kalk bestehenden, geglätteten Unterputz besteht. An den Säulen Nr. 10 und 11 (O-Portikus) sind in der weissen Putzschicht zahlreiche Abarbeitungsspuren deutlich zu sehen - diese Schicht wurde bewusst mit der Spitzhacke behandelt, um einer neuen Dekoration einen besseren Haft zu verschaffen. Ob diese Dekoration ausgeführt wurde, und die damit verbundene Putzschicht nach der Ausgrabung abgeblättert ist, kann heute nicht mit Sicherheit gesagt werden. Sicher scheint nur, dass der abgehackte Putz nicht zur letzten Dekorationsphase des Peristyls gehört. Verwirrend bei der Untersuchung ist das häufige Auftreten moderner Zementbefestigungen, welche den Befund verunklären. Sicher ist es jedoch, dass die Säulen, als die nördliche Trennwand zu Raum k (die Wand, welche die O-Portikus durchquert) errichtet wurde, im oberen Teil weiss waren, denn die verbauten Seiten der Säule Nr.11 zeigen eine geglättete weisse Farbschicht an den Stellen, an denen sich die Wand etwas von der Säule gelöst hat.
Die Säulen haben keine Basen, und von den ehemaligen dorischen Kapitellen ist nur noch ein 0.15 m hoher Rest oberhalb der Halbsäule Nr.12 erhalten. Es scheint aus einer rechteckigen Ziegelplatte zu bestehen, welche mit Stuck überzogen war. Die ursprüngliche Höhe der Säulen - 3.46 m mit Kapitell - kann dadurch bestimmt werden.

An den Säulen konnten die folgenden, dekorationsbezogenen Masse gewonnen werden:

Nr.1 (Halbsäule): H der roten Ummantelung, 1.10 m.

Nr.2: Umkreis der Säule (mit Ummantelung), 1.36 m, H der Ummantelung, 1.26 m.

Nr.3: Umkreis der Säule (mit Ummantelung), 1.48 m, (oberhalb der Ummantelung mit der Putzschicht). 1.45 m, H der Ummantelung, 1.30 m.

Nr.4: Umkreis der Säule (mit Ummantelung), 1.41 m, (oberhalb der Ummantelung mit der Putzschicht),1.35 m, H der Ummantelung, 1.28 m.

Nr.5: Umkreis der Säule (mit Ummantelung), 1.62 m, (oberhalb der Ummantelung mit der Putzschicht), 1.54 m, H der Ummantelung, 1.34 m.

Nr.6: Umkreis der Säule (mit Ummanteung), 1.59 m, (oberhalb der Ummantelung mit der Putzschicht), 1.56 m, H der Ummantelung, 1.32 m.

Nr.7: Umkreis der Säule (mit Ummantelung), 1.53 m, (oberhalb der Ummantelung, hier keine Puzschicht erhalten), 1.23 m, H der Ummantelung, 1.27 m.

Nr.8: Umkreis der Säule (mit Ummantelung), 1.43 m, (oberhalb der Ummantelung, hier keine Putzschicht erhalten), 1.31 m, H der Ummantelung, 1.46 m.

Nr.9: Umkreis der Säule (mit Ummantelung), 1.53 m, (oberhalb der Ummantelung mit der Putzschicht), 1.37 m, H der Ummantelung, 1.24 m.

Nr.10: Umkreis der Säule (mit Ummantelung), 1.53 m, (oberhalb der Ummantelung mit der Putzschicht), 1.43 m.

Nr.11 (Halbsäule): H der Ummantelung, gemessen oberhalb des Stützmäuerchens an der Aussenseite, 0.67 m.

Nr.12: War gänzlich in die heute verlorengegangene Gartenmalerei integriert, deswegen ohne vergleichbare Masse.

Die Masse der Säulen, von denen der Umkreis gleich oberhalb des Pluteus gemessen wurde, sind sehr unterschiedlich:

Nr. 1 = südwestliche Halbsäule, ohne Umkreismass.

Nr. 2: 1.41 m

Nr. 3: 1.58 m

Nr. 4: 1.47 m

Nr. 5 (Ecksäule N-W):1.64 m

Nr. 6: 1.65 m

Nr. 7: 1.51 m

Nr. 8: 1.53 m

Nr. 9 (Ecksäule N-O):1.55 m

Nr.10: 1.54 m.

Nr.11: vermauert

Nr.12: vermauert.

Page Manager:  | 2023-02-15