Floor

Description

Margareta Staub Gierow

Es existiert zwar eine von Presuhn angefertigte Kopie des Paviments - diese hat sich aber als nicht hundertprozentig korrekt erwiesen (Pernice, Pavimente 66 (hier wird der Raum als "Zimmer m" bezeichnet) 144.). In einem mit teilweise gut erhaltener roter Glanzschicht bedeckten Cocciopestobelag liegt ein Muster, das aus überwiegend weissen, aber auch schwarzen Tessellae besteht. Von den Wänden ausgehend liegen jeweils vier parallel zu einander verlaufende Reihen Kreuzsterne mit einer mittleren schwarzen, vier seitlichen weissen Tessellae. Diese Sterne liegen in 0.05 m - 0.06 m Abstand voneinander. Als Abgrenzung (zur Raummitte hin) folgt dann, 0.045 m von der letzten Kreuzstern-Reihe entfernt, eine Reihe länglicher (L 0.02 m - 0.025 m, B 0.008 m - 0.012 m) weisser Tessellae, die im Verhältnis zur übrigen Dekoration diagonal verteilt wurden. Sie liegen in einem Abstand von 0.02 m - 0.03 m voneinander. Pernice beschreibt die Gestaltung dieses Elements treffend als ähnlich einer "gedrehten Schnur". Als nächstes Dekorationsglied folgt ein Streifen aus quergelegten (Spitze gegen Spitze) weissen Tessellae, der 0.038 m von der Reihe der länglichen Steine entfernt liegt. Hier beträgt der Abstand zwischen den einzelnen Steinen lediglich ca. 0.008 m. Dieser Streifen bildet den äusseren Rahmen des eigentlichen Musters. Deses besteht aus Mäanderbordüren, in denen jedes zweite Feld die weiterlaufenden Mäanderglieder fortsetzen, während sich aber im Zentrum der dazwischenliegenden Felder ein geschlossenes Quadrat befindet. In der Mitte jedes Quadrats sitzt ein Kreuzstern mit einer mittleren schwarzen und vier seitlichen weissen Tessellae; die weissen haben dieselbe längliche Gestalt wie die diagonalverlegten in dem äusseren rahmenden Streifen. Die Bordüre hat eine Breite von 0.27 m, jedes einzelne Feld ist ca. 0.27 m x 0.22 m gross. Mehrere solche parallel zueinander verlaufende Bordüren rahmten das Mittelfeld des Paviments, das heute aber gänzlich zerstört ist. Wenn man hier Presuhn Glauben schenken darf - seine Darstellung der Kreuzsternreihen, von denen er zwei statt vier, der diagonal verlegten länglichenTessellae, die zu gross sind und zu dicht liegen, sowie seine Wiedergabe der Mäanderfelder, in denen sich bei ihm die Tessellaebänder kreuzen, was sie in Wirklichkeit nicht tun, sind eindeutig unzuverlässig - rahmten an jeder Seite drei Mäanderbordüren dieses mittlere, rechteckige, wieder von diagonal verlegten, länglichen weissen Tessellae umgebene Feld. Im Zentrum sehen wir bei Presuhn eine in einem Kreis eingeschriebene sechsblättrige Rosette. Die äusseren Blattspitzen werden durch bogenförmige Tessellaebänder mit einander verbunden, und in den Zwischenräumen zwischen den einzelnen Blättern sitzt je ein kleiner Kreuzstern mit schwarzer Mitte und vier weissen Tessellae an den Seiten. Es gibt, wie Pernice schreibt, jedoch nicht viele Beispiele einer solchen Rosette in der Kombination mit den übrigen Dekorationsmotiven.
In einem Abstand von 0.79 m von der W-Wand und 1.68 m von der N-Wand sieht man noch den dunklen Abdruck wahrscheinlich eines Möbelstücks, und 1.05 m von der O-Wand und 0.37 m von der N-Wand entfernt noch einen der gleichen Art.

Page Manager:  | 2023-02-15