South Wall

Description

Margareta Staub Gierow

S-Wand: erhaltene Höhe der Wand, 3.92 m (S-O-Ecke), 4.06 m (S-W-Ecke). Der grösste Teil dieser Raumseite wird von der 1.97 m breiten und 1.82 m hohen Fensteröffnung zum Peristyl beansprucht ( Vgl. u.A. Oecus fenestratus 58 in IX 8,6.a, Casa del Centenario, dessen Gestaltung und Lage am Peristyl des Hauses vergleicbar sind). Die Höhe der Öffnung wurde von dem Punkt aus gemessen, an dem ursprünglich die obere Seite der (verlorengegangenen) Fensterbank endete. Die deutlichen Einlasspuren der Bank sind in beiden Laibungen ablesbar. Bei der Breite wurde nicht der heute nicht mehr erhaltene Putzbelag berücksichtigt. Der hölzerne Sturz ist modern.
Der ca. 0.58 m breite Wandabschnitt östlich des Fensters wird bis zur Höhe von 2.40 m von deckenden Wandputz- und Dekorationsresten verdeckt. In der östlichen, 0.45 m starken Fensterlaibung wird jedoch deutlich, dass das Mauerwerk aus Opus vittatum mixtum besteht: Eine Schicht aus Tuff- und Kalkstein- in wenigen Fällen Lava- Blöckchen alternieren mit je zwei Scharen Ziegel. Die Blöckchen sind 0.07 m - 0.08 m hoch und 0.21 m - 0.22 m lang, die Ziegeln sind 0.03 m - 0.04 m stark. Kräftige Mörtelschichten zwischen sowohl den Ziegeln als auch den Blöckchen führen dazu, dass ein Abschnitt von zwei Ziegelpartien mit einer Blöckchenpartie dazwischen insgesamt eine Höhe von 0.29 m - 0.30 m errreicht. Oberhalb der deckenden Putzschicht setzt sich das Opus vittatum mixtum bis zur Wandhöhe von 3.31 m fort. Es wird jedoch durch den modernen Sturz, der in diese Wandpartie eingreift, gestört. Oberhalb 3.10 m Höhe wurde die Wand an dieser Stelle neu aufgebaut, als das Dach über exedrao gelegt wurde.
Der Mauerabschnitt westlich der Fensteröffnung ist 1.06 m breit im unteren, 0.75 m breit im oberen Teil. Die Differenz erklärt sich dadurch, dass im unteren Abschnitt die Fortsetzung der Wand gegen Westen gleichzeitig die S-Laibung der Tür zwischen Raum n und Korridor m1 bildet. Der moderne Holzsturz über der Tür greift in 2.11 m Höhe in die S-wand ein, und darüber stösst die W-Wand an die S-Wand (hier also die S-W-Ecke des Raumes). Hier steckt sich zwischen ca. 0.55 m und 1.10 m über dem Fussboden eine deckende Putzschicht über die gesamte Wandbreite. Sonst zeigt sich ab 0.42 m Höhe bis zur Stelle, an welcher der moderne Sturz in die Wand eingreift, wie auch im Abschnitt östlich des Fensters, ein Mauerwerk aus Opus vittatum mixtum. Die Zusammensetzung und die verwendeten Materialien sind dieselben wie im östlichen Abschnitt. Der heute einzig sichtbare Unterschied besteht darin, dass die unterste Schicht hier aus vier aufeinander folgenden Ziegelscharen gemauert ist.
Der Abschnitt unterhalb der Vittatum mixtum-Partie sowie der ca. 0.45 m hohe Mauerteil unterhalb des Fensters zeigen ein Opus incertum mit teilweise grösseren Steinbrocken als an den übrigen Wänden des Raumes. Der Kalkstein dominiert, aber auch Lava, vereinzelt Tuff kommen vor. Putzreste und einige moderne Zementreparaturen verunklären den Befund. Der entsprechende Abschnitt östlich des Fensters ist gänzlich von Putz bedeckt.
Die Wandpartie oberhalb des Fensters und der seitlichen Opus vittatum mixtum-Abschnitten besteht ebenfalls aus Opus incertum. Hier ist die Steinmischung bunter als unten: Neben Kalkstein wurden auch reichlich rote und schwarze Cruma, einige Tonstücke, etwas Tuff, aber keine Lava verwendet.

Page Manager:  | 2023-02-15